Der Rohstoff für die Zukunft
Ein neues Abbaugebiet und umweltschonende Verfahren machen Lägerdorf zum Powerhouse der grünen Zementproduktion
Zementherstellung hat in Lägerdorf 160 Jahre Tradition. Kurze Wege und eine langfristige Rohstoffversorgung sind elementar für das klimaneutrale Zementwerk. Im Gebiet Moorwiese/Moorstücken erschließt Holcim Deutschland mit umweltschonenden Verfahren ein neues Abbaugebiet. Und sichert die Zukunft des Standorts für die nächsten 100 Jahre.
Das Zentrum der Zementwende liegt an der Westküste Schleswig-Holsteins. Lägerdorf ist der Ort, an dem die Vergangenheit, die Gegenwart und Zukunft der Zementindustrie zusammengeführt werden. Seit fast 160 Jahren wird hier Zement produziert. Im Ort steht eine Kreidehauer-Statue für die lange Tradition, die zugleich Grundlage des Wohlstands der Gemeinde ist.
Jetzt schreibt Holcim Deutschland die Geschichte in die Zukunft fort und entwickelt Lägerdorf zum Powerhouse der grünen Zementproduktion. Bis 2028 wird im Rahmen des Innovationsprojekts „Carbon2Business“ eines der ersten klimaneutralen Zementwerke der Welt in Betrieb gehen. Dafür braucht es eine lokale, langfristig gesicherte Rohstoffversorgung. Nur mit Kreide, aus der Zementklinker gebrannt wird, ist die Zementherstellung am Standort Lägerdorf möglich. Kurze Wege sind nötig, damit keine neuen Emissionen durch Transporte anfallen und die Produktion wirtschaftlich darstellbar ist.
Aktuell nutzen wir dafür in Lägerdorf die Grube Heidestraße, wo wir die Kreide im Tagebau abbauen. Diese Grube wird jedoch im Laufe des nächsten Jahrzehnts erschöpft sein. Deshalb entwickelt Holcim im Gebiet Moorwiese/Moorstücken ein neues Abbaugebiet, das die Rohstoffversorgung für die nächsten 100 Jahre sichert – und zugleich mit modernsten Abbauverfahren eine umweltschonende Kreidegewinnung ermöglicht.
Der Abbausee Moorwiese/Moorstücken
Das Gebiet Moorwiese/Moorstücken ist ein sogenanntes Vorranggebiet, das seit Jahrzehnten für die Gewinnung oberflächennaher Rohstoffe ausgewiesen ist. Die Moore in diesem Gebiet wurden bereits vor Jahrhunderten entwässert. Im neuen Abbaugebiet wird keine Grube entstehen, sondern von Beginn an ein Abbausee. Mit schwimmendem Gerät wird die Kreide abgebaggert, verschlämmt und an Land gepumpt.
Der Abbau unter Wasser hat zahlreiche Vorteile für Mensch und Natur. So muss der Grundwasserspiegel für den Abbau nicht abgesenkt werden. Im Tagebau ist das erforderlich, um eine trockene Grube zu haben, die mit den Abbau-Baggern befahren werden kann. Im Nassabbau wird der Wasserstand des Abbausees auf dem Grundwasserniveau liegen, es muss kein Grubenwasser mehr abgepumpt werden. Der Abbausee hat zudem den Vorteil, dass unter Wasser kein Staub entsteht und Geräusche geschluckt werden. Die bisher genutzte Kreidegrube Heidestraße wird renaturiert. Hier entsteht ein geschützter Ort für Tiere und Pflanzen.
- Oberboden
- Sand
- Kreide