Carbon2Business

Vom Klimagas zum Rohstoff

Carbon2Business macht klimaneutralen Beton und die industrielle Nutzung von CO₂ möglich

Beton ist unverzichtbar, doch bei der Herstellung fallen große Mengen CO₂ an. Dies zu ändern ist entscheidend für die Zukunft des Planeten. Holcim Deutschland geht mit Carbon2Business einen innovativen Weg. Mit neuer Technologie machen wir das Treibhausgas CO₂ industriell nutzbar, damit es nicht mehr in die Atmosphäre gelangt.

Beton ist das Fundament der Welt. Häuser, Straßen, Brücken, Fabriken, fast überall kommt Beton zum Einsatz. Und auch die Energiewende muss gebaut werden – Trassen, Tunnel oder Brücken für Züge, Fundamente und Türme für Windräder. Doch es gibt ein Problem: Bei der Herstellung von Beton fallen große Mengen an CO₂ an. Dies liegt vor allem am Zement, dem Bindemittel, das Sand und Kies zusammenhält und Beton hart werden lässt. Mit rund acht Prozent der weltweiten CO₂-Emissionen zählt die Zementindustrie zu den größten globalen Emittenten. 

Das hat vor allem zwei Gründe. Das Brennen des Zementklinkers ist sehr energieintensiv. Doch vor allem setzt der Rohstoff selbst beim Brennen CO₂ frei. Für die Herstellung des Klinkers werden Rohstoffe wie Kreide, Kalkstein oder Ton bei mehr als 1400 Grad gebrannt. Das CO₂ löst sich dabei direkt aus dem Rohstoff. Diese Emissionen sind also unvermeidlich und würden selbst dann anfallen, wenn der Zementofen zu 100 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben würde. Und diese unvermeidlichen CO₂-Emissionen machen den Großteil der Gesamtemissionen bei der Zementherstellung aus – etwa zwei Drittel. 

Es ist also klar: Die Welt braucht neue Lösungen, um den unverzichtbaren Baustoff auch in Zukunft nutzen zu können, ohne dabei unser aller Zukunft zu zerstören. Um Zement klimafreundlich herzustellen, ist ein Technologiesprung nötig. 

Genau daran arbeiten wir bei Holcim Deutschland unter dem Namen Carbon2Business (C2B). Wir scheiden das in der Herstellung anfallende CO₂ ab. Wir trennen es also von anderen Bestandteilen der Abluft. Dann bereiten wir das CO₂ hochrein auf und machen es für die Industrie nutzbar. An allen drei deutschen Zementwerkstandorten setzen wir ambitionierte Projekte zur Dekarbonisierung um. Unser Zementwerk in Lägerdorf (Schleswig-Holstein) entwickeln wir bis 2028 zu einem der ersten klimaneutralen Zementwerke der Welt. Bis 2030 sollen auch die Zementwerke Höver (Niedersachsen) und Beckum (Nordrhein-Westfalen) nach Abschluss der Testphasen der Abscheidetechnologien bereit für die Umrüstung auf klimaneutrale Produktion sein.


Die Idee von Carbon2Business

CO₂-Vermeidung muss immer an erster Stelle stehen. Doch laut Umweltbundesamt wird der Gesamtbedarf an Kohlenstoff als Rohstoff in Deutschland “auch unter Berücksichtigung starker Einsparungspotenziale sehr wahrscheinlich nicht unter 20 Millionen Tonnen Kohlenstoff sinken”. Sollten die Einsparpotenziale nicht realisiert werden, könnten auch Größenordnungen um 40 Millionen Tonnen Kohlenstoff erreicht werden. Die Europäische Union plant mit dem “Industrial Carbon Management” die Entwicklung eines Rahmens, der die Nutzung von abgeschiedenem CO₂ als Ersatz für fossile Kohlenstoffe vorsieht. 

Mit C2B tragen wir dazu bei, den langfristigen Bedarf an CO₂ auch nach dem Ausstieg aus fossilen Quellen zu decken. Das Klimagas wird zum wertvollen Rohstoff. Ein neues Geschäftsfeld entsteht. Deswegen heißt unser Innovationsprojekt “Carbon2Business”.

Das klimaneutrale Zementwerk von Holcim

Klimaneutral und zirkulär: So verändert Carbon2Business die Zementherstellung.